Es war ein ganz einfaches Schneidebrett gewesen, weder besonders schön, noch wertvoll. Aber doch habe ich es über die Jahre oder Jahrzehnte lieb gewonnen. Es war verschrammt, zerschnitten und dann durch einen Unfall in der Mitte durchgebrochen. Ich wollte das Brett reparieren und deshalb habe ich die Bruchstelle sauber gesägt. Das Schneidbrett wäre dadurch zu schmal geworden aber ich habe mich an die japanische Art des Reparierens erinnert. Während beim Kintsugi eine Goldnaht an der Reparaturstelle angebracht wird, habe ich mich fürs Einlegen einer Edelholzleiste entschieden. Dadurch entsteht sowohl eine Erinnerung an den Schaden, als auch eine Veredelung des Brettes.
2 Antworten
Ich sehe mein Kommentar nicht?
Wunderbar – ich finde so etwas Bewahrendes einfach toll. Hätte ich solches Werkzeug und den Platz wie Du ihn hast, so würde ich tageintagaus Schneidbrettl bauen. Seit meiner Erfahrung (durch Deine Hilfestellung) mit Kintsugi bin ich von dieser Reparaturverschönerungsmethode geradezu begeistert. Immer öfter überlege ich, was ich jeden Tag mutwillig zerbrechen könnte ……., um es Dir dann zuschicken zu können. Auch hat mich das hier inspiriert: Niels Simonsen, Abfahrt einer bayerischen Eilpostkutsche. Öl auf Leinwand, 1835