Wie schon beim Leuchtturm, wollte ich auch bei meinem letzten Dünenbild wieder mit dem Pinsel arbeiten. Das entspricht allerdings nur dann meiner direkten und raschen Arbeitsweise, wenn ich eine grundierte Leinwand zur Verfügung habe. Wenn ich wirklich „alles“ malen muss, also nicht auf Farben und Strukturen des Untergrundes zurückgreifen kann, ist mir der Pinsel einfach zu exakt und zu langweilig. Der „Lucky Accident“, wie der Angelsachse sagt, kann nur dann entstehen, wenn man nicht zu konzentriert arbeitet. Der Spachtel ist mir mit seiner Grobheit und seiner Angewohnheit, Farben zu kleinen „Mikrodünen“ anzuhäufen, ein liebes Mittel, zu exaktes Arbeiten aufzubrechen und Strukturen zu erzeugen.
Mein Malerfreund Günter Frey, von welchem in diesem Blog schon mehrfach zu lesen war, hat einmal – aus der Not geboren – eine ungeheuer praktische und Zeit- und Malressourcen-freundliche Methode zur Grundierung „erfunden“, die ich auf meiner Dänemarkreise auch ausprobiert habe. Bei unserem Pleinair-Ausflug zum Marterl mit 3 Bäumen hatte er seine Palette vergessen, verwendete also stattdessen eine zweite Leinwand zum Mischen der Ölfarbe. Am Schluss verteilte er die Restfarben auf der Leinwandpalette und die nächste Leinwand war grundiert.
Bei meinem letzten dänischen Dünenbild konnte ich auch auf eine solche Ex-Palettte zugreifen.
Die letzten Tage unserer dreiwöchigen Reise konnte ich nur noch zeichnen – es hätte schlicht und ergreifend die Zeit gefehlt, die Bilder vor dem Verpacken trocknen zu lassen.
Bild
Düne, Öl auf Leinwand, 60 x 50