Im Sommer zieht es die Menschen meist in den Süden, sie versprechen sich dort Sonne, Wärme, Meer oder sonst etwas zu finden. Was man aber auf jeden Fall dort findet, sind viele Menschen, die sich Sonne, Wärme, Meer oder sonst etwas versprechen.
Da es für mich persönlich gar keinen Reiz hat, genau diese Menschen zu erleben, zieht es mich im Sommer in den Norden. Meine Urlaubsformel ist: „Je Norden, desto keiner da!“.
Um mein ungestörtes Dasein in meinem Lieblingsreiseland Dänemark nicht zu gefährden, versichere ich Ihnen, lieber Leser, all die Vorurteile stimmen: Es ist dort kalt, es stürmt und regnet ständig und es ist unendlich teuer, geradezu völlig unbezahlbar.
Fahren Sie lieber nach Mallorca, Italien, die Domrep. und Dubai und lassen Sie mich in Dänemark allein.
Man bekommt an so einem menschenleeren Strand weder Cappuccino, Panini oder Coco-Bello, noch Handtücher, Klebe-Tattoos oder sonstige lebensunnotwendigen Dinge. Wenn Sie ersaufen, kümmert es keinen Salvataggio, Bay-Watcher oder sonst wen. Auch wird Ihnen niemand einen Eimer Sangria anbieten oder „Ein Bett im Kornfeld“ singen. Es ist eine ganz triste, totlangweilige Sache und wenn Sie eine Strandschönheit sehen wollen, müssen Sie die, so wie ich, selbst mitbringen … (Die hat dann allerdings immer dicke Pullis und Regenzeug an, weil es ja ständig stürmt, friert und regnet).
Dieses Jahr bin ich dort mit großem Gepäck angereist, habe Staffelei und etliche Leinwände mitgenommen. Von Urlaubsfotos abzumalen ist eine langweilige und auch wenig Erfolg versprechende Art der Landschaftsmalerei.
Licht, Stimmung und überhaupt das Gefühl fürs Motiv, kann man nur vor Ort und in der Situation wirklich einfangen.
Bild
Vrist, Bleistiftskizze