Es ist doch immer wieder anders … bei unserer diesjährigen Dolomiten-Reise war die Schneelage nicht ganz so gut. Die südlichen Hänge der Seiser Alm waren zumeist ohne Schnee und nur in den höheren Lagen, vor allem auf der Nordseite, also da wo die Langkofelgruppe und die Rosszähne emporragen, lag tiefer Schnee. Schlittenfahren wäre nur eingeschränkt möglich gewesen. Also beschloss ich, zu wandern. Aber Alles hat auch immer etwas Gutes, so konnte ich diesmal Wege beschreiten, die bei mehr Schnee nicht zugänglich gewesen waren.
Ein Schneefeld, an dem ich letztes Jahr noch gescheitert wäre, weil ich bis zu den Hüften im Schnee gesteckt wäre, erkraxelte ich mir diesmal zwar immer noch mit einiger Mühe, und sah dort einen kleinen Stadel, dessen Dach vermutlich von Schnee und Sturm eingebrochen war. Ein faszinierendes Bild bot sich mir dort oben. Die mächtige Langkofelgruppe und die dagegen winzig wirkende Hütte, die der Kraft der Natur nicht hatte trotzen können. Mit Fotoapparat und Skizzenbuch im Rucksack ließ ich mich im Schnee nieder und nahm dieses schön, schaurige Bild mit nach Hause.
In der japanischen Technik, wie in der Ukiyo-e und Shin-Hanga Periode, schnitt ich –zurück im Atelier – die Ansicht in vier Holzplatten. Im Handdruck mit dem Baren entstanden auf schnee-weißem Japanpapier einige wenige Exemplare in insgesamt fünf bis sechs Durchgängen.
Dieser Druck wird nicht der Letzte aus dieser Serie sein… Hat nicht der große Hokusai 36 Ansichten des Berges Fuji gezeichnet? Mal sehen, ob ich mich mit dem Vorhaben 36 Ansichten des Langkofels übernehmen werde….
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