Mit Louisiana verbinden manche Voodoo, Sümpfe, schwüle von Mücken bevölkerte zum schneiden dicke Luft, für andere ist es die Wiege des Jazz, des Blues und der Country Musik. Louis Armstrong kommt von dort, Kris Kristofferson ließ seine „Bobby McGee“ mit ihm von Baton Rouge nach New Orleans trampen. Wer sich über den merkwürdigen Namen für einen Bundesstaat der USA wundert, muss wissen, dass es nicht nur angelsächsische Einwanderer gab, sondern auch einige französische Kolonien. Diese wurde zu Ehren des französischen Sonnenkönig Louis XIV auf den Namen Louisiana getauft, die Hauptstadt war damals noch Nouvelle Orléans. Präsident Thomas Jefferson kaufte den Staat von Napoleon zu einem Preis zu dem man heutzutage gerade mal ein Haus im Münchner Glockenbachviertel bekommt. Es gibt neben dem legendären Sazerac (Cognac (später Rye-Whiskey), Peychaud’s Bitters, Absinth) noch eine weitere Spezialität dieser Gegend, den Perique. Perique ist ein Tabak, der in Saint James (Louisiana) viele Monate manchmal sogar Jahre zusammen mit Rum und Gewürzen in Fässern reift und fermentiert wird. Angeblich ist das Verfahren von den amerikanischen Ureinwohnern entlehnt worden, die ihren Tabak auf diese Weise herstellten. Sie wissen schon, die mit den Federn auf dem Kopf, die man jetzt irgendwie Inuit, Roma oder so nennen muss.
Einige grosse Pfeifentabake enthalten eine Prise Perique. Reinen Perique hätten nur Winntetou und sein weisser Bruder Charly in ihrem Kalumet des Friedens verkraftet. Das moderne Bleichgesicht begnügt sich mit fünf bis zehn Prozent in seiner Pfeife. Der Rest ist meistens Virginia. Berühmte Pfeifentabake gehören zu den Virginia-Perique Mischungen, wie z.B. Der Escudo, der St. James Flake und Dunhills Elizabethan Mixture.
Mein absoluter Liebling dieser Kategorie kommt – und diesmal ist es nicht reiner Patriotismus – vom Pfeifen Huber aus München: Der Louisiana Flake Tobacco. Hergestellt von Kohlhase und Kopp ist diese zu Flakescheiben gepresste Virginia-Perique Haus-Mischung von vollendeter Harmonie. Recht stark, würzig und doch ein klein bißchen „virginia-süß“. Mehr Perique wäre unangenehm, weniger langweilig. Der Tabak in der einfallslosenschlichten Rechteckdose ist perfekt konditioniert und auch für den unerfahrenen Flake-Raucher einfach zu stopfen und zu entzünden. Knicken, falten, reinwursteln und nach dem zweiten Anzünden entfaltet sich ein Aroma, welches sich bis zum letzten Krümel niemals verliert. Im Gegenteil es wird mit jedem Zug intensiver und ein wenig lieblicher.
Ich geniesse den Huber Louisiana gerne mit einer Tasse Earl Grey, weil er wunderbar mit der Bergamotte harmoniert oder aber natürlich mit einem Saczerac.
Eine Antwort
Findest Du das witzig von wegen Indianer und Roma? Du weißt wie man Leute wie Dich nennt? Deine Anti-PC möge Dir zukünftig im Hals stecken bleiben.