„Krumme Hunde“ nennt man sie. Aber für manch einen klingt das eben ein wenig abwertend, „gezöpfelte Virginia“ hört sich schon deutlich besser an aber mit „Culebras“ kann man dann schon richtig Staat machen. Culebra kommt einem irgendwie spanisch vor, besser noch kubanisch dann wird’s gleich grosskopfert, wenn es um Zigarren geht. Gemeint ist aber immer das selbe: Drei ineinander verdrehte Virginias aus deren Mundstück für den besseren Durchzug ein kleiner Strohhalm ragt – „Krumme Hund“ halt. Ursprünglich wurden die Zigarren als Mitarbeiter-Zigarren in den Fabriken zusammen gezöpfelt. Damit sollte verhindert werden, dass diese „B-Ware“ in den freien Verkauf kam. Bald war diese Spezialität jedoch so beliebt, dass sie eine eigene Produktkategorie wurden. Wie die Hersteller dann die Glimmstengel für ihre Belegschaft kennzeichneten entzieht sich meiner Kenntnis.
In Bayern ist „die Krumme“ ja ein (also maskulin) „Cigar“, das verstehe wer will, ist aber so. Es ist ja auch der Radio und der Butter …
Neben richtigen Zigarren – die wenn es nach meinem Geschmack geht, immer aus Kuba kommen sollten, so wie das Bier aus Bayern und Bratwürst’l aus Nürnberg – rauche ich gerade im Sommer sehr gerne diese krummen Virginias. Fast in jedem Tabakgeschäft bekommt man sie von der Firma Villiger aus der Schweiz und die sind eigentlich ganz gut, aber es bleibt natürlich immer noch Luft Rauch nach oben …
Die Cigarrenfabrik Wolf & Ruhland aus Perlesreut im Bayerischen Wald produziert seit 1909 handgefertigte Zigarren. Zuerst in München und seit 1917 in Niederbayern. Die vollständige Firmengeschichte können Sie auf der Website des Unternehmens nachlesen. Neben einigen – meines Erachtens nach – geschmacklich nicht so interessanten Zigarren, stellen Sie auch die Krummen in einer Qualität her, die ihresgleichen sucht. Zum einen sind die Zigarren in einem schönen gebrandmarkten Kisterl verpackt und nicht im Pappschuber und zum anderen steckt in Ihrem Ende kein schnödes Plastik-Röhrl, sondern ein echter Strohhalm. Die Tabakqualität ist sehr gut, aber die ist auch bei der schweizer Konkurrenz ohne Beanstandung.
Ich fürchte nur, sie bleiben ein Geheimtipp, weil das Vermarktungsgeschick der Woidler eben ein Bisserl woidlerisch ist … Sie haben zwar eine sehr schöne Website auf der man irgendwie auch bestellen kann, aber sieben Euro Versandkosten wären bei Cohibas zwar Peanuts aber machen bei Culebras doch fast 30 Prozent aus. Mein Versuch Wolf & Ruhland mit meinem Lieblingstabakhändler Pfeifen Huber zusammen zu bringen, scheiterte an der Aussage der W&R Chefin, Herr Meyer könnte sich ja mal bei ihr melden … Niederbayerisches Querschädel Saleskonzept.
Aber irgendwie auch sympathisch und auch zur Marke passend … Für zwischendurch, im Biergarten zum Kaffeetscherl … mein absoluter Rauchtipp und den Villigern vorzuziehen, wenn man den Tabakhändler seines Vertrauens dazu bringen kann im Bayerischen Wald vorstellig zu werden 😉
2 Antworten
Ja, so ist es 2023 auch noch…… Versuche grad per Indernetz 😅… Zigarren zu bestellen…… Kann dauern🙈
Per Fax würde es wohl schneller gehen….. 🙈