Kameragurt Sun-Sniper

Kameragurt Sun-Sniper TravelerWas will ich? Wirkliche gute Fotos machen und wie ein Tourist aus Übersee mit einem riesigem Phallus-Objektiv über der Wampe baumelnd durch die Strassen stapfen oder lässig aus dem Handgelenk das Smartphone zücken und dafür eine Bildqualität eines 14-jährigen Selfie-Instagrammers in Kauf nehmen?
Die Spiegelreflex führt bei mir schon seit Jahren ein Schattendasein, viel zu schwer und sperrig passt sie nicht mehr so richtig in mein Leben. Ab und zu für Instagram oder das Blog ein paar Schnappschüsse schiessen, dafür ist mein altes iPhone gut genug. Auch als Motivsucher für Landschaftsaufnahmen reicht mir das Telefon. Ich will ja keine Fotos abmalen, ich brauche nur manchmal Referenzen für Farbe und Kontrast.

Kameragurt Sun-Sniper TravelerSchon länger weiss ich, dass die perfekte Lösung für mich eine spiegellose Kompaktkamera mir Festbrennweite sein wird. In Irland war ich mit geliehener Leica M8 unterwegs. Bei einer Regenwahrscheinlichkeit von 80% blieb sie allerdings immer im Hotel oder als unschöne Beule unter der Barbour-Wachsjacke. Beim Fahrradfahren auf den Aran-Inseln lebte ich in ständiger Angst, das teure Stück, das an meinem Hals baumelte entweder Wind und Regen auszusetzen, oder mit dem Reissverschluss zu zerkratzen

Das eigentliche Problem ist nämlich nicht die Kamera selber, sondern der Kameragurt. Natürlich kann man den Apparat auch in eine Fototasche packen, dann hat man ihn aber nicht griffbereit. Jede Kamera, ob sie nun 90 oder 9000 wie die neue Leica M kostet, sie hat immer einen Gurt im Lieferumfang, der nicht nur aufgrund des störenden Werbeaufdrucks völlig inakztepabel ist. Immer wird er an kleinen Haken rechts und links vom Gerät befestigt und das baumelt dann über dem Bauch. Vielleicht ist das für einen schmerbäuchigen US-Touristen im T-Shirt akzeptabel, aber Westenknöpfe, Krawattennadeln und Regenjacken-Reissverschlüsse sind die natürlichen Feinde des Kameradisplays, glauben Sie mir.

Kameragurt Sun-Sniper TravelerDen entscheidenden Tipp bekam ich in meinem Lieblings-Foto-Podcast radioRAW: Der Sun-Sniper Gurt!

Er wird mit einem kugelgelagerten Beschlag unten am Stativgewinde befestigt, hängt dann diagonal um den Hals, so dass die Kamera ganz lässig über der Hüfte baumelt. Das Modell „Traveler“ ist das perfekte Accessoire für den fotografierenden Flaneur.

Kameragurt Sun-Sniper TravelerLässig, allzeit bereit und die Kamera ist geschützt, wenn man sie unter der Jacke hänen lässt. Sogar ein Stahlseil als Schutz vor Dieben ist in den Gurt eingearbeitet. Sun-Sniper garantiert bis zu einer Summe von 1000 Euro Ersatz für eine weggeschnittene Kamera. Das sind bei der Leica zwar Peanuts, aber bei meiner neuen Olympus OM-D E-M5 Mark II – über die ich sicher auch bald einmal berichten werde – fast ausreichend.
Erste Einsätze lassen mich schon jetzt diesen Gurt lieben. Die Kamera stört mich gar nicht mehr, die Auflage ist bequem, eine Zugentlastung federt das Gewicht ab und mit einem Griff habe ich sie am Auge … Freuen Sie sich ab jetzt über bessere Fotos in diesem Blog.

 

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6 Antworten

  1. Die kritische Betrachtung des Kameragurtes habe ich bisher ausgelassen, da sie mir unwichtig erschien. Wie auch die des Schnùrsenkels oder besser Schuhbandes bei meinen Budapestern. Ach, wie nachlässig. Nachdem ich, wie Herr Broy, seit einigen Jahren das Feld der heavy metal hardbody Kamerafreaks verlassen habe und das Prinzip Gewicht, Grösse und Monsterobjektive nicht mehr verfolge, hat -und hier schwenke ich wieder zurück zum Kameragurt- vor gerade einmal 4 Tagen eine weitere Miniaturisierung Einzug gehalten, die allein der Schönheit, der Form und einer hervorragenden Technik verpflichtet ist: die Sony Alpha 6000. Es ist gerade einmal vier oder fünf Jahre her, da entdeckte ich die wundervolle Lumix G Kamera, habe alle folgenden Genrationswechsel mitgemacht. Ideal für den Vielreisenden, leicht, technisch brilliant, mussten diese Kameras nun einer viel schöneren, leichteren und technisch überlegeneren Kamera weichen. In der Tat, der Kameragurt stört mich gewaltig, weil er nicht zur filigranen Optik der Sony passt. Aber er ist notwendig. Keineswegs aber ist der Sniper eine Alternative, den ich wohl an einer alten Canon F1 oder an sonstigen Schlachtschiffen sinnvoll sehen würde, aber bei meiner Neuen mein ästetisches Empfinden schlichtweg stört. Übrigens: alle von Herrn Broy beschriebenen Arten möglicher Beschädigung von Gehäuse und Objektiv durch überdimensionierte Wachsjackenreissverschlüsse, Westenknöpfe und anderenn snobistischen Utensilien verhindert der Sniper auch nicht, diese Behauptung ist irreführend.

  2. Lieber Bodo,

    vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, ist das doch das Brot des Bloggers.
    Bei einem gebe ich dir recht, ein schmalerer Ledergurt ist sicherlich eleganter und ich spiele schon mit dem Gedanken an den Sun-Sniper Kugelkopf, den man im Übrigen auch einzeln erwerben kann, an einen Lederriemen zu basteln.
    Was den Schutz des Gehäuses angeht, ist der aber tatsächlich gegeben, weil die Kamera eben nicht in der Körpermitte hängt, sondern auf der Hüfte oder über dem Gesäß, da sind bei mir meistens keine Schnallen oder Reißverschlüsse.

    LG, Alexander

  3. So, so – ehrlich gesagt: den optimalen Kameragurt gibt es nicht. Ich möchte auch nicht mit dem Sniper diagonal den ganzen Tag rumlaufen. Ich finde es aber schön zu hören, dass Alexander demnächst mal was über seine neue Kamera schreiben will – die schwebt mir nämlich auch vor. Diese Tage habe ich mit der unten erwähnten Sony alpha 6000 fotografiert und bin auch ziemlich zufrieden gewesen, wer gucken mag: https://flic.kr/s/aHsk7muamD Jetzt wandert das Leihgerät leider wieder zurück in den Sony Store am Potsdamer Platz in Berlin, wo man umständlich Sony Kameras ausleihen kann, übrigens, auch die ganz teuren Hochauflöser.

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