Aus der Foundation by Musico Reihe von HU Tobacco gibt es einen Tabak, den ich Ihnen gern vorstellen möchte: Indaba.
Um es gleich vorwegzunehmen: Bei mir hat es jeder Tabak schwer, der keinen Perique enthält. Ich mag die säuerliche Note einfach unglaublich gern. Sowohl in den Virginia/Perique-Flakes, wie dem Huber Lousiana, als auch in den englischen Latakia-Mischungen.
Den Indaba konnte ich einmal bei einem Stammtischbruder während einer Münchner Freitag Nachmittag Sitz- und Stehrunde probieren und war sofort begeistert, obwohl er kein bisschen Perique enthält und noch dazu ein klein wenig aromatisiert ist, bei mir sonst beides Ausschlusskriterien …
Zur Aromatisierung ist zu sagen, dass sie erstens sehr dezent und kaum spürbar ist, zweitens nicht auf Black Canvendish-Basis ist, sondern einer der Virginias ein Casing abbekommen hat. Das ist ein enormer Unterschied.
Mein Leben war die letzten Wochen sehr winterlich. Nach Weihnachen war ich zum Malen in den Dolomiten unterwegs und schuf, zurück im Atelier , in meinen letzten Holzschnitten viel Schnee, Berge unter Verwendung kalter Blautöne. Das begann mir etwas aufs Gemüt zu schlagen. Es musste etwas Heiteres, etwas Sommerliches in mein Leben treten, beschloss ich. Ich wollte keinen fetten Perique-Plug mehr rauchen und keine dicken Balkanschwaden mehr. Ich erinnerte mich an meine Dose Indaba und öffnete sie. Ein leichter Hauch Karamel entströmte der Malerdose, ich atmete leichte Virginias ein und diese stimmten mich sofort sommerlicher. Ja, es war wirklich so, trotz kalter Füße und Schneegestöber vor den Fenstern kam der Frühling herbei. Ich stopfte ihn in eine Peterson Army-Mount Rhodesian und steckte ihn an. Brennt, weil perfekt konditioniert und im leichten Schnitt, sofort. Genau das, was ich gerochen hatte, schmeckte ich auch. Die Mischung ist kräftig und das mag ich. Doch ist sie leicht und eben – ich wiederhole mich – sommerlich.
Die Pfeife war kaum angeraucht, der Tabak fing gerade an sich zu entfalten, da wusste ich, dass ich ein Mädchen aufs Holz zu zeichnen hatte und das sie baden würde. Ein paar Pfeifen-Indabe-Füllungen später – zu bemerken war kein Unterschied zwischen den ersten und letzten Zügen aus meinen Pfeifen – , nach der 6. Druckplatte, die ich eingehüllt in Indaba wie im Rausch schnitt, begann ich sie zu drucken, die sanfte Schönheit, die mir den Sommer mitten im Januar schenkte: meine „Indaba“.
Ach ich wüsste schon, wie die Dose eigentlich aussehen müsste, aber das ist eine andere Geschichte……