Den ersten Kontakt zu Foundation hatte ich, als ich auf einer Romreise zufällig in den Pfeifenladen der Familie Musico gestolpert bin. Er ist direkt bei der Fontana di Trevi, eine Sehenswürdigkeit die vermutlich jeder Tourist besucht, ob er nun Pfeifenraucher ist oder nicht. Statt nun seine sauer verdienten Centstücke ins Wasser zu werfen, schlendert der Kenner ein wenig weiter und besucht Giorgio und Massimo Musicò, um dort dann richtig Geld auszugeben. Sie verkaufen dort neben sehr sorgfältig restaurierten Estates und den üblichen Markenpfeifen eben auch Stücke aus der eigenen Werkstatt.
Einige Zeit später lernte ich dann über den Münchner Stammtisch des Pfeifenforums https://pfeifenundmehr.de Peter Hemmer, einen der Pfeifenmacher der römischen Manufaktur Foundation by Musico, kennen. Insgesamt sind sie zur Zeit wohl zu fünft: Vater Giorgio und sein Sohn Massimo Musicò, Fabio Marchese, Flavio Benucci sowie eben Peter Hemmer aus München. Peter ist ein sehr kultivierter, den Künsten und Genüssen zugewandter, feinsinniger Mensch. Seine Fähigkeit komplexe sinnliche Erfahrungen gewandt und anschaulich in Worte zu fassen, hat mich sofort fasziniert. Beim Lesen seiner Tabakreviews oder Whiskytastings formt sich tatsächlich ein Bild, beziehungsweise ein Geschmack, im Kopf, wie ich das bisher noch nie erlebt habe. Es ist eben nicht das wichtigtuerische Geschwätz, welches man bei so manch einem „Weinkenner“ erleben muss. Eben nicht „Mit Himbeer-Schwänzchen im Abgang und einer nussigen Obernote, die ins metallische geht …“
Neben seiner profunden Kenntnis der Geschichte der Pfeife, ihrer Macher und Formen, ist er auch ein so geschickter Handwerker, dass er die Formen, Linien und Proportionen genauso aus dem Bruyereholz formen kann, wie er sie zu formulieren im Stande ist. Leider war es mir bisher noch nicht vergönnt eine Pfeife aus seinen Händen erwerben zu können. Mögen hätte ich schon einige Male wollen, aber leisten habe ich sie mir nicht können.
Ich griff bisher immer zu den günstigeren Stücken, die nicht weniger sorgfältig verarbeitet aus der „normalen“ Linie von Foundation sind. Diese zwei sind zufällig beide von Fabio Marchese, den ich bisher nicht persönlich kennen gelernt habe. Auf dem mikroskopisch vergrößerten Stempel auf meiner Poker kann man seine Initialen „FM“ erkennen.
Was die Pfeifen aus der durchaus bezahlbaren Reihe von den etwas exquisiteren unterscheidet ist, dass sie aus vorgedrehten Rohlingen entstehen. Das spart dem Macher etwas Zeit, die er –und das tun die Jungs wirklich – für die Arbeit an Finish und Mundstück aufwenden kann. Ich habe noch niemals – und da schließe ich auch meine geliebten Dunhill Fishtails aus den sechziger und siebziger Jahren ein – so „bequeme“ Mundstück im Mund stecken gehabt.
Die filigranen und federleichten Pfeifen sind ohne Filter und rauchen sich exzellent, bei mir immer mit englischen Latakia-Mischungen. (für Virgina/Periquetabake bevorzuge ich Filterpfeifen) Zum Thema Tabak möchte ich die – von mir in einem früheren Artikel bereits beschriebene – Zusammenarbeit von Foundation mit HU-Tobacco nicht unerwähnt lassen. Ich durfte bei einer Vorpremiere mit Hans Wiedemann und Peter Hemmer, als einer der ersten die Tabake aus der Foundation-Linie verkosten. Die beiden haben monatelang konferiert und Tabakproben hin und hergeschickt, bis sie die richtige Mischung beisammen hatten und diese Mühe und dieses Know-How kann man schmecken. Meine Favoriten sind Indaba (Virginia) und Khoisaan (Latakia/Perique)
Kaufen kann man die Pfeifen nur im Laden in Rom oder auf den Pfeifenmessen in Lohmar und Speyer, außer man hat besondere Beziehungen und trifft Massimo ein, zwei mal im Jahr in kleinerem Rahmen, aber darüber werde ich schweigen.
Und: Nein, ich bekomme keinerlei Vergünstigungen, weil ich das hier blogge. Das ist keine Werbung, nur eine Empfehlung für meine Pfeife rauchenden Leser.
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