Der Fünf-Seidla-Steig® und der Frankenweg fallen für ein paar Kilometer zusammen. Genauer gesagt von Thuisbrunn über Hohenschwärz, Gräfenberg bis nach Weißenohe.
Es sind zwei Welten, die aufeinander prallen. Der Frankenweg, einer der schönsten Fernwanderwege Deutschlands und dieser Bierwanderweg und das auch noch an einem sonnigen Spätsommer-Samstag.
Ich fuhr mit Bus und Bahn, todmüde von eine Video-Schnitt-Nachtschicht von Nürnberg nach Obertrubach und wanderte von dort durchs Trubachtal bis nach Egloffstein. Dort fertigte ich ein paar Skizzen von der Burg Egloffstein an und machte mich auf nach Thuisbrunn, wo ich in einer meiner Lieblingsbrauereien, dem Elchbräu (Gasthof Seitz), ein erstes Seidla Elch-Pils trinken wollte.
Der Fünf-Seidla-Steig® zeigte sich dort von seiner unschönen Seite. Riesige Gruppen, die sicher schon mehr als fünf Seidla intus hatten, bevölkerten den Biergarten und ich wanderte sofort weiter nach Hohenschwärz zum Brauerei-Gasthof Hofmann. Dort bekam ich noch einen Platz, es war zwar voll, aber die Stimmung war gut und ich genoss das Helle Hofmann und die wundervolle Bratwurst-Sülze.
Weiter ging es dann auf dem 5 Seidla/Frankenweg durch Gräfenberg nach Weißenohe, die Klosterbrauerei Weißenohe liess ich links liegen und legte mich im Lillachtal früh zur Ruhe.
Nachtrag (20.12.2023):
Ich wurde von einer Agentur höflich aber bestimmt aufgefordert, überall im Text das Registered-Trademark-Symbol ® des Fünf-Seidla-Steig® einzufügen: „… damit es nicht mehr zu Abmahnungen kommt“. Dem ich hiermit verständnislos kopfschüttelnd nachgekommen bin.
Außerdem weise ich darauf hin – auch darum wurde ich gebeten: Fünf-Seidla-Steig ® ist eine eingetragene Marke der Brauereien Elchbräu, Brauerei Hofmann, Lindenbräu, Brauerei Friedmann und der Klosterbrauerei Weißenohe.
Den Fokus auf eine Durchsetzung des Markenrechts zu richten, statt sich um deutlich wichtigere Themen rund um den Fünf-Seidla-Steig ® zu konzentrieren, lässt leider tief in das Wesen des fränkischen Fremdenverkehrs blicken.
Zum Beispiel ist es nur an einem einzigen Tag möglich, in allen fünf Brauereien einzukehren und das ist der Samstag. An allen anderen Tagen haben einzelne oder auch alle Gasthäuser Ruhetag. Und – wer hätte das gedacht – an diesen Samstagen ist dann oft Gegröle, Gedränge und Bierflaschen in den Wald schmeissen.
Vielleicht wäre es sinnvoll einen größeren Fokus auf kulturvolles Wandern und geniessen zu richten, die Ruhetage zu koordinieren und einen Drei-Seidla-Steig (ohne ®) zu kreieren, den man an jedem Tag komplett absolvieren kann. Das würde das Geschehen entzerren und vielleicht sind die „Wanderer“ dann nicht ganz so betrunken. Denn sowohl die Gegend, als auch die Wirtshäuser und vor allem das tolle Bier, wären es wert.
Eine Antwort
Jawoooohl, Du alter Grantler: wunderschöne schottische Hochlandrinder stehen auf einer Weide zwischen Widdersberg und Andechs, geniessen den Blick auf den Ammersee und fragen sich, was denn der neöfränkische Wanderer mit seiner Einlassung so meint …….