Nikka – Whisky aus Japan

NIKKA FROM THE BARRELSeit ein paar Jahren schon, kommen die besten Whiskys der Welt fast jedesmal aus Japan. Das mag die Schotten auch noch so ärgern, die Iren wurmen, die Amerikaner verzweifeln lassen (am Schliersee war man schon immer so drittklassig, wie die Sechzger), es ist so, die Japaner sind eine Klasse für sich.
Haben Sie wenn Sie „Japanischen Whisky“ hören auch immer das Bild von Bill Murray im Smoking vor dem geistigen Auge, der komplett Lost in Translation verzweifelt versucht, es dem japanischen Werbeclip Regisseur recht zu machen? „It’s Suntory Time“.  Suntory ist mit einem Marktanteil von ca. 70% der größte Hersteller von Whisky in Japan. Masataka Taketsuru, der als der Pionier der Whiskys-Herstellung in Japan gilt, arbeitete zunächst auch für Kotobukiya, die auch zum Suntory Konzern gehörte. Später gründete er seine eigene Distille.
NIKKA FROM THE BARRELMasataka Taketsuru war ein überaus interessanter Mann. Als Spross einer Sake-Brauerei, zog der junge Japaner 1918 nach Schottland, studierte in Glasgow Chemie und ging dann zu Longmorn in Speyside in die Lehre zum Whisky-Distiller. Weitere Stationen in Schottland folgten in denen er das Brennen, Mälzen und Blenden lernte. Seine Liebe zu Schottland beschränkte sich aber nicht nur auf Land und Spirituosen, 1920 heiratet er die Schottin Jessie Roberta und kehrte mir ihr zusammen in seine Heimat zurück, um dort das gelernte umzusetzen. Nach seiner Zeit bei Suntory, gründete er 1934 in Yoichi, Hokkaido seine eigenen Firma: Nikka Whisky Distilling. Er wählte den Standort aufgrund der grossartigen Wasserqualität und dem Schottland recht ähnlichen Klima.

NIKKA FROM THE BARREL WhiskyAuf den Nikka from the Barrel, den ich Ihnen heute vorstellen möchte, kam ich in erster Linie durch die wunderbar schlichte und formschöne Flasche. Er ist ein Blended-Whisky in Faßstärke von 51,4 Prozent. Es handelt sich um ein Cuvet aus Grain- und Malt-Whisky. Im Unterschied zum Malt-Whisky, darf Grain-Whisky auch nicht vollständig gemälztes Getreide beinhalten. (Achtung, liebe Gluten-Hysteriker!)
Auf Grund seiner Weichheit kann man den Nikka auch unverdünnt genießen, ich bevorzuge ihn allerdings mit einem kleinen Schuß Wasser, auf Trinkstärke gebracht. Dann entfaltet er seine Aromen wesentlich deutlicher. Ich schmecke Honig, Vanille und Orangen aus diesem wirklich wunderbar, sanften, fast süßen Whisky und wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich auf Speyside getippt.

NIKKA FROM THE BARREL WhiskyDie Flasche, die mich beim ersten Blick so sehr angezogen hat, entpuppt sich beim Eingießen, als der größte Nachteil des Whiskys. Man muss sehr vorsichtig giessen, sonst gibt es eine Sauerei und es wäre um jeden Tropfen unendlich schade.
Leider besitze ich immer noch keine Tsuge-Pfeife, die wäre als Begleiterin zum Nikka from the Barrel natürlich meine erste Wahl, gestopft mit einem süsslichen Virgina-Tabak ein wunderbares Dessert. Für mich ist der Nikka ein weiterer Grund die japanische Kultur zu lieben und zu verehren.

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Eine Antwort

  1. Danke für den Artikel, sehr interessant die grobe Geschichte von Nikka zu lesen! Ich habe mir vor Kurzem eine Flasche Nikka from the barrel gegönnt und mich linde gesagt geärgert dass man den Whisky nicht in ein Glas gießen kann ohne etwas an der Flasche herunterlaufen zu lassen. Möglicherweise geht der Hersteller davon aus dass man einen Portionierer benutzt – sollte aber kein Muss sein finde ich.

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